Friedrich Lachnit

Bootbauergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1925    † 1944

 

Lebenslauf

Friedrich Lachnit wurde am 22.2.1925 in Wien geboren. Er arbeitete als Bootbauergehilfe.

Funktionär des kommunistischen Jugendverbandes

Friedrich Lachnit war bis zu seiner Verhaftung Funktionär des kommunistischen Jugendverbandes im Gebiet II (2. , 20. , 21. Bez.).

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 14. 5. 1942 wurde Friedrich Lachnit verhaftet und am 13. 10. 1943 gemeinsam mit Emil Homolka, Gertrude Müller und Wilhelm Fuhry (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 11.1.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus der Anklageschrift vom 4. 8. 1943

„Deshalb ist neben der KPÖ auch der KJVÖ seit Ausbruch dieses Kriegs und insbesondere bei Beginn der Auseinandersetzung zwischen Deutschland und der Sowjetunion unablässig und hartnäckig bemüht, in den Donau- und Alpenreichsgauen die kommunistischen Jugendgenossen wieder organisatorisch zu erfassen und mit Hilfe dieser Organisation die Widerstandskraft des deutschen Volkes und seiner wehrfähigen Jugend zu zersetzen. Nachdem die erfassten Gesinnungsgenossen in den Jahren 1939 und 1940 über diese Ziele unterrichtet und allgemein über die Bestrebungen der Partei aufgeklärt worden waren, wurde der KJVÖ in Wien im Sommer 1941 neu gegliedert und entwickelte in der Folgezeit unter der Aufsicht des KPÖ-Spitzenfunktionärs [Anton] Gajda und unter führender Mitwirkung der KJV-Funktionäre Elfriede Hartmann, Mastny, Kämpf und Fenz eine äußerst rege und gefährliche Tätigkeit.“

Gedenktafel

Mit noch nicht 19 Jahren gehört er zu den jüngsten Hingerichteten im LG I Wien; sein Name steht auf der 1988 von der KPÖ-Donaustadt gestifteten Gedenktafel (Wien 22, Wurmbrandgasse 17).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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